Der Hauptort Yaiza
Das bereits mehrfach als schönster Ort Spaniens gekürte Städtchen liegt im Süden Lanzarotes. Eingebettet zwischen die Bergkette Los Ajaches und die Feuerberge des Timanfaya-Parks gibt die kleine Stadt mit den weiß getünchten Häusern, den grünen Fensterläden und den mit Palmen gesäumten Straßen ein Musterbeispiel der inseltypischen Architektur ab. Sie ist auf jeden Fall einen Abstecher wert – auf die Benutzung der neuen Umgehungsstraße zum Nationalpark kann getrost verzichtet werden.
Der pittoreske Anblick ist nicht selbstverständlich. Die verheerenden Vulkanausbrüche von 1730 bis 1736 zerstörten Yaiza großflächig. Die Bewohner ließen sich jedoch nicht unterkriegen, blieben und bauten die Ortschaft wieder auf.
Der Verlust der landwirtschaftlichen Flächen zwang die Bewohner, sich ein neues Auskommen zu suchen, das sie dann auch in den Salinen von Janubio fanden. Heute ist Yaiza ein blühendes Städtchen. Dieselben Vulkane, die damals den Ort fast vernichtet hätten, sind jetzt der Garant für das wirtschaftliche Überleben. Nicht Lava, sondern Mengen von Touristen und Besuchern strömen durch die Straßen der Stadt. Der heutige Wohlstand Yaizas gründet darauf, dass es nichts von seinem Charme und seiner Tradition verloren hat. Die Bewohner sind mit Recht stolz auf die vielen Preise für die gelungene Gestaltung und Pflege des Ortes. Die Plätze sind gepflegt sowie üppig begrünt und die Häuser in tadellosem Weiß gehalten. Yaiza ist zugleich auch das administrative Zentrum des gleichnamigen Municipios (Gemeinde).
Besonders wohl werden sich hier Individualtouristen fühlen, die sich fernab vom Massentourismus erholen möchten. Angesichts der geringen Entfernung sind Touren durch den Timanfaya-Nationalpark mit seiner Mondlandschaft und den Vulkanen naheliegend. Einzigartige Sehenswürdigkeiten oder bedeutende Monumente kann man Yaiza nicht unbedingt attestieren. Dennoch hat der Ort seinen einzigartigen, unbestimmten Reiz. Die ganze Altstadt mit ihren Plätzen, Gassen und dem immer wieder unverstellten Blick auf die Feuerberge lädt dazu ein, diesen Reiz mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Konkretere Eindrücke hinterlässt ein Besuch der Kirche Nuestra Señora de los Remedios. Das Gotteshaus mit einem zweiteiligen offenen Glockenstuhl kann außer zur Mittagszeit nahezu immer besichtigt werden. Sehenswert in dem von 1690 bis 1698 erbauten Gebäude sind der neoklassizistische Hochaltar, die mächtigen Rundpfeiler aus grauschwarzem Lavagestein und die teilweise bemalten, ansonsten aber dunklen Mudéjar-Decken.
Ein Besuchermagnet in Yaiza ist das Restaurant La Era. Nicht wenige halten es für das beste der Insel. Es befindet sich in einem fast 300 Jahre alten Landgut, das die Lavaströme seinerzeit verschont hatten. In den 1970er Jahren erfolgte der Umbau zum Restaurant unter Mitwirkung von Cesar Manrique.
Fündig werden Kunst- und Kulturinteressierte in der Casa de Cultura. Neben einer Bibliothek hat hier auch eine Kunstgalerie ihr Zuhause. Die Exponate stammen von Inselkünstlern wie Palmero, Manrique oder Aguilar. Junge kanarische Talente werden in der Galería Yaiza ausgestellt. So stellt hier der im benachbarten Uga arbeitende Pedro Tayó seine Werke aus.
Von Yaiza aus lohnt sich auch ein Ausflug zu den Papagayo-Stränden. Der Weg dorthin ist etwas beschwerlich und ein geländegängiges Fahrzeug ist sicher keine falsche Entscheidung. Aber der Aufwand lohnt sich, denn die Strände zählen zu den schönsten der Insel.
Restaurante La Era
Calle Baranco, 3
E-35570 Yaiza
Tel.: +34 928 830 016
E-Mail: contacto(at)laera.com
Homepage: restaurante.laera.com/DE/laera.html
Öffnungszeiten:
12:00 bis 23:00 Uhr (Küche schließt um 22:00 Uhr)
Typische kanarische Küche und gute Weine in stilvollem Ambiente.