Chinijo-Archipel
Die kleine Inselgruppe in Sichtweite von Lanzarote besteht aus fünf Inselchen. Vier davon, Alegranza, Montaña Clara, Roque del Este und Roque del Oeste, sind nicht besiedelt. Nur La Graciosa wird ständig von rund 700 Menschen bewohnt. Die Inseln des Chinijo-Archipels nehmen eine Gesamtfläche von 192,7 km² ein. Verwaltungsrechtlich gehören die Inseln zur Gemeinde Teguise.
Eine Meerenge von etwa einem km Breite namens El Río trennt den Rand des Archipels von Lanzarote. Seit 1986 ist der Chinijo-Archipel zusammen mit der nördlichen Steilküste Lanzarotes, dem Risco de Famara, und dem Monte Corona ein Naturschutzgebiet. In den umgebenden Gewässern leben viele Tierarten und die Inselchen selbst sind die Heimat vieler seltener Vogelarten. Die Vogelwelt des Gebietes, mit wichtigen Vertretern wie dem Fischadler, Eleonoren- und Wüstenfalken, Gelbschnabel-Sturmtauchern, Sturmschwalben und Schmutzgeiern, wurde 1994 nochmals gesondert unter Schutz gestellt. Einige der Tierarten auf den Inseln sind sogenannte Endemiten. Sie kommen nur dort vor.
Bootsausflüge sind der beste Weg, den Chinijo-Archipel zu erkunden. So erschließen sich auch äußerst unzugängliche Ecken und dem Besucher offenbaren sich einige spektakuläre Sehenswürdigkeiten wie die Jameito, eine kleine vulkanische Gesteinsblase auf Alegranza.
Montaña Clara
Die Insel wird nicht bewohnt, verfügt über keine Strände und nur wenige Pflanzen. Das Eiland wird lediglich von Vögeln bevölkert, die dort ihren Rückzugsraum haben. Dazu zählen unter anderem der Eleonorenfalke, der Fischadler und der Puffinus (Sturmtaucher). An Land beobachtet man selten einige Spitzmäuse, die dort ihr Zuhause gefunden haben.
Wie Alegranza befindet sich auch Montaña Clara in Privatbesitz. Zurzeit wird über einen möglichen Verkauf der beiden Inseln an die spanische Regierung diskutiert.
Alegranza
Einst behausten einige Bauern die kleine Insel. Heute erkennen wir jedoch nur noch die zerfallenen Häuser und alten Zisternen. Der 1905 in Betrieb gegangene Leuchtturm (Faro) steht an der Punta Delgada, einer äußerst östlich gelegenen Landzunge. Er ist 18 m hoch, solarbetrieben und findet immer noch Verwendung.
Regelmäßige Fährfahrten werden nicht angeboten. Da die Insel Alegranza in privater Hand ist, sind Besucher nur sehr selten erwünscht. An manchen Tagen gibt es in einzelnen Gemeinden Lanzarotes von diesen ausgeschriebene Tagesausflüge auf die Insel. Bei diesen professionell geführten Touren kann die Insel besichtigt werden. Allerdings sollte man hinsichtlich der landschaftlichen Eindrücke keine wesentlichen Unterschiede zu Lanzarote erwarten.
Hierzu zählen Vulkankrater, skurrile Felsformationen an den Küsten, Wolfsmilchgewächse, Höhlensysteme im Wasser oder auch die schillernde Erdfarbe.
Die Felseninseln Roque del Este & Roque del Oeste
Beide Felsinseln sind Bestandteile des Chinijo-Archipels, damit auch Naturschutzgebiete und der Gemeinde Teguise angehörig. Beide Felsformationen gelten als unbewohnt und dienen Vögeln als Rückzugsort.
Islote Roque del Este
Bei sehr schwachem Seegang besteht die Möglichkeit, an der Stelle »La Cuerva« mit einem Boot anzulegen.
Im Nordosten der Islote Roque del Este ragt eine auffallende Felsformation in die Höhe. Aufgrund der steilen Steigung des Steingebildes wird es »El Campanario« (Glockenturm) genannt. In der Nähe existiert eine unter Wasser liegende Höhle, die sich auf circa 100 m erstreckt.
Islote Roque del Oeste
Schiffsfahrer nennen ihn, aufgrund seiner Gefährlichkeit für Boote, den Roque del Infierno, den Höllenfelsen.