Los Valles
Inmitten des Famara-Gebirges im Norden der Insel liegt Los Valles, wie der Name schon andeutet, in einem Tal. Dieses Bauerndorf ist eigentlich kaum als zusammenhängende Siedlung zu bezeichnen. Die einzelnen Häuser und Höfe liegen recht weit von einander entfernt. Der Ort hat seinen Ursprung in verheerenden Vulkanausbrüchen die um 1730 das Dorf Santa Catalina heimsuchten. Dessen Bewohner flohen vor der vulkanischen Gefahr und gründeten Los Valles.
Berühmt ist Los Valles für den Kartoffelanbau im traditionellen Trockenfeldverfahren. Im Volksmund wird der Ort auch Kartoffeldorf genannt. Regnet es ausreichend, erlauben die günstigen klimatischen Bedingungen drei Ernten im Jahr. Die Nachfrage nach den Erdäpfeln ist groß, schließlich wollen Einheimische und Touristen regelmäßig das kanarische Nationalgericht Papas arrugadas genießen. Diese mit wenig Wasser und viel Meersalz gegarten Kartoffeln erhalten eine dünne Salzkruste. Begleitet werden sie von typisch kanarischen Soßen, den Mojos. Klassisch sind mojo rojo (rot, mit Paprika) und mojo verde (grün, mit Koriander oder Petersilie) in denen auch eine ordentliche Portion Knoblauch nicht fehlen darf.
Gut gestärkt mit den lokalen Spezialitäten lässt sich diese Region des Famara-Gebirges erwandern. Radfahrer trifft man auch gelegentlich. Einige Pensionen im Ort haben sich auf Mountainbiker spezialisiert.
Ein Spaziergang zu der kleinen Kapelle Ermita de las Nieves auf einer rund 600 m hoch gelegenen Anhöhe nördlich des Dorfes ist vielleicht weniger anstrengend. Die Belohnung hierfür ist ein phantastischer Blick über das Tal. Die Bewohner pilgern regelmäßig zur Kapelle. Dort bitten sie um Regen, weil es der Überlieferung zufolge vor über hundert Jahren auf der Anhöhe geschneit haben soll.