Unterwerfung durch die Europäer
Lange Zeit wurden die Kanarischen Inseln im Bewusstsein der Europäer verdrängt. Erst im Mittelalter, nach der Landung einer genuesischen Expedition 1312, rückte der Archipel in den Fokus der seefahrenden Mächte, allen voran Spaniens. Damit begann auch die systematische Ausbeutung und Unterdrückung der einheimischen Bevölkerung.
Große Teile der Eingeborenen wurden im Laufe der folgenden Jahrhunderte versklavt und nach Europa deportiert. Ein weiteres Motiv, neben dem Sklavenraub, war die Versorgung mit Rohstoffen. Besonders begehrt war der Purpurfarbstoff Orseille.
Im 15. Jahrhundert wurde die Insel zum Ziel der kompletten Annexion durch die spanische Seemacht. Die spanische Krone trachtete nach der alleinigen Herrschaft auf den Kanaren beziehungsweise Lanzarote.
Dabei kam es nicht immer zum Kampf zwischen Eingeborenen und Eroberern. In vielen Fällen ordneten sich die Guanchen kampflos unter oder flohen ins Hinterland. Die Höhle Cueva de los Verdes diente ihnen als Versteck vor den spanischen Invasoren. Kam es dagegen zur Schlacht, unterlagen die Einheimischen meistens rasch. Im Vergleich zu dem gut ausgerüsteten Militär der Spanier hatten die Guanchen weder entsprechend ausgebildete Kämpfer noch vergleichbare militärische Technologie zur Verfügung. Nachdem die Guanchen unterworfen waren, errichtete man eine Feudalherrschaft auf Lanzarote.
Trotz der Verschiffung etlicher Einheimischer nach Spanien blieb die Mehrheit der Bevölkerung Guanchen. Demzufolge geht man davon aus, dass viele der heute lebenden Lanzaroteños guanchischen Ursprungs sind.