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Landwirtschaft auf Lanzarote

Content_480x_Landwirtschaft_.jpgDie Landwirtschaft auf Lanzarote teilt sich in die Bereiche Weinanbau und Gemüsezucht auf. Auf einer Fläche von ca. 2.000 ha wird aktiv und in Teilen auch sehr erfolgreich Weinanbau betrieben. Im Wesentlichen findet man Weinsorten wie den einheimischen Listán Negro, auch Negromuelle oder Negra Común genannt. Die am meisten in der spanischen Region Andalusien verbreitete rote Rebsorte Negramoll, auch als Negra Mole oder Mulata bezeichnet, wird ebenfalls öfter kultiviert.

Die ursprünglich am meisten genutzte Rebsorte war die Malvasia. Die süßen und kräftigen Weine waren schon im England des 19. Jahrhunderts bekannt und beliebt. Aufgrund ihres geringen Wasserbedarfs konnten sich die Reben an die kargen Verhältnisse Lanzarotes anpassen. Im Bereich der Weißweine findet man meist die Rebsorten Listán Blanco, Malvasia und Moscatel. Das für die traditionelle Trockenanbauweise bekannte Weinanbaugebiet La Geria ist ein Naturschutzgebiet. Der Trockenanbau nutzt die Eigenschaft des vulkanischen Materials, Feuchtigkeit aufzunehmen und zu speichern. Das Weinmuseum der Bodega El Grifo im Ort Masdache zeigt die historische Entwicklung des Weines auf Lanzarote.

Ebenfalls im Trockenanbau ermöglichen die kleinen vulkanischen Körner den Anbau von Obst und Gemüse. Der Anbau von Obst, Gemüse und Nutzpflanzen erfolgt auf einer Fläche von ca. 7.500 ha, hautsächlich in der Inselmitte und im nördlichen Inselteil. Im Wesenlichen werden dabei heute Kartoffeln, Zwiebeln, Mais, Knoblauch, Tomaten und Luzerne angebaut. In dem im Inselinneren wandernden Sandstreifen am Rande der Tiefebene El Jable wird der Trockenfeldbau mit Sandkulturen betrieben. Auf den mit Steinen beschwerten Sandflächen werden Süßkartoffeln, Melonen, Kürbisse, Tomaten und Gurken angebaut.

Content_480x_Landwirtschaft_2.jpgBasis für den Trockenanbau ist Picón. Diese kleinen vulkanischen Körner, die Wasser sowie Feuchtigkeit auffangen und speichern können, werden zusammen mit, als Windschutz dienenden, halbrunden Mauern für die Anpflanzungen genutzt.

Für die Herstellung des Karminfarbstoffes wurde rund um Guatiza die Schildlauszucht auf Opuntienfeldern (Kakteen) betrieben. Die wachsende Nachfrage für natürliche Farbstoffe in Kosmetika, Pharmazeutika, Getränken und Lebensmitteln belebt seit einigen Jahren die Cochenille-Produktion wieder.

Als Nutztier werden in mehreren Gebieten Ziegen gehalten. Das Fehlen von Wiesen und Weiden macht eine Bewirtschaftung mit Rindern oder Schafen unmöglich. Früher diente die Ziegenzucht vor allem der Milchgewinnung, aber heutzutage wird die Ziegenmilch weitestgehend für die Käseherstellung verwendet.